Solarkataster FAQ
Hier finden Sie die Frequently Asked Questions (FAQ) zum Solarkataster. Wenn Sie hier keine Antwort auf Ihre Frage bekommen sollten, kontaktieren Sie bitte unseren Support.
Welche Eingangsdaten werden zur Erstellung eines Solarkatasters verwendet? Ankerpunkt
Zur Ableitung eines Solarkatasters werden die folgenden Geodaten eingesetzt:
Datensatz | Format | Quelle | Aktualisierungsintervall |
---|---|---|---|
Digitales Oberflächenmodell (aus Laserscanning oder bildbasiert) | LAS, LAZ, ASCII | Landesvermessungsämter, Open Data Portale oder eigene Befliegungen. | Je nach Bundesland etwa alle 2 bis 10 Jahre |
Amtliche Gebäudeumringe aus ALKIS | SHP | Landesvermessungsämter, Open Data Portale oder lokales Amt für Vermessung. | Monatlich |
Hauskoordinaten (Adressen) | SHP | Landesvermessungsämter, Open Data Portale oder lokales Amt für Vermessung. | Monatlich |
Optional: Luftbilder | WMS | Landesvermessungsämter, Open Data Portale oder lokales Amt für Vermessung. | In der Regel alle 2 Jahre |
Wie wird ein Solarkataster erstellt? Ankerpunkt
Dachseitenerkennung
Die wesentliche Grundlage für die Berechnung eines Solarkatasters ist ein Digitales Oberflächenmodell (DOM). Ein DOM ist eine flugzeuggestützt erfasste Punktwolke, die die Erdoberfläche in dreidimensional abbildet. Sie enthält alle Objekte, die sich zum Zeitpunkt der Aufnahme auf der Erdoberfläche befinden (z.B.: Gelände, Bäume, Gebäude, Laternen) in unklassifizierter Form.
Aus diesem Oberflächenmodell werden unter Zuhilfenahme von amtlichen Gebäudegrundrissen zunächst alle Gebäude im Bezugsgebiet herausgefiltert und anschließend in ihre einzelnen Dachseiten unterteilt. Im nächsten Schritt werden die erkannten Dachseiten aus dem Punktformat in Flächen (Polygone) umgewandelt und stehen so für die eigentliche Solarpotenzialberechnung zur Verfügung.
Solarpotenzialberechnung
Auf Basis der ermittelten Dachseiten kann nun ihre Bewertung im Hinblick auf die Eignung für die Nutzung von Solarenergie erfolgen. Um die Eignung der einzelnen Dachseiten auszuweisen, werden vier wesentliche Standortfaktoren beachtet:
Exposition
Die optimale Ausrichtung eines Daches ist deutschlandweit identisch. So verspricht eine Südausrichtung maximale Erträge. Durch die in den letzten Jahren gestiegene Bedeutung des Eigenverbrauches, gewinnen aber auch West- und Ostdächer immer mehr an Bedeutung.
Neigung
Der optimale Neigungswinkel eines Daches schwankt in Deutschland um den Wert 30 °. In den nördlichen Bundesländern ist der optimale Winkel etwas steiler als im Süden. Bei der Kategorisierung der Neigungsergebnisse wird somit die geographische Breite des Bezugsraumes berücksichtigt.
Globalstrahlung/Sonnenstand
Die Einstrahlungsberechnungen erfolgen in minutengenauer Auflösung auf Basis von Globalstrahlungsdaten*. Zusätzlich wird die „Linke turbidity“ ** berücksichtigt. Der Linke turbidity Faktor beschreibt die Streu- und Absorptionsverluste in der Erdatmosphäre. Das Modell bildet die einfallende Globalstrahlung anteilig nach diffuser und direkter Einstrahlung getrennt ab.
Verschattung
Verschattungseffekte mindern die Erträge einer Photovoltaikanlage erheblich. Daher berücksichtigt Geoplex im Rahmen der Einstrahlungsberechnungen auch die Verschattung durch Vegetation, umstehende Bebauung, entfernten Bergen etc. im Jahresverlauf.
Die so ermittelten Ergebnisse werden nun im Solarkataster dargestellt.
Warum ist mein Gebäude nicht im Solarkataster enthalten? Ankerpunkt
Das Solarkataster basiert im Wesentlichen auf einer flugzeuggestützt erfassten Punktwolke und den amtlichen Gebäudegrundrissen (ALKIS).
Wenn Ihr Gebäude nicht im Solarkataster erfasst ist, handelt es sich wahrscheinlich um ein relativ neues Gebäude, das noch nicht in den zur Berechnung des Solarpotenzials eingesetzten Geodaten enthalten ist.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Ihr Gebäude bei der nächsten Aktualisierung des Solarkatasters im System erscheint.
Wann die nächste Aktualisierung des Solarkatasters erfolgt, hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit neuerer Punktwolken ab. Leider werden solche Punktwolken nur im Abstand von mehreren Jahren geflogen. Wenn Sie sich derzeit für die Installation einer Solaranlage interessieren, ist die Wartezeit daher wahrscheinlich zu lang.
Tipp: Um dennoch eine Aussage zum Solarpotenzial Ihrer Immobilie zu erhalten, wählen Sie im Solarkataster ein vergleichbares Gebäude in der Nachbarschaft aus und führen Sie die Analyse anhand dieses Objektes durch.
Wie werden die Anschaffungspreise für eine Photovoltaikanlage im Solarkataster kalkuliert? Ankerpunkt
Die Anschaffungspreise für Photovoltaikanlagen unterliegen teils erheblichen Schwankungen. Um die Anschaffungspreise dennoch bestmöglich abzubilden unterhalten wir ein Netzwerk zu Installationsbetrieben und fragen dort regelmäßig die Preise für verschiedene Anlagenkonfigurationen ab.
Wie kann ich die Anschaffungspreise für eine Photovoltaikanlage individuell einstellen? Ankerpunkt
Die Anschaffungspreise für Photovoltaikanlagen können Sie im Bereich "Modulbelegung" des Wirtschaftlichkeitsrechners individuell einstellen.
Klicken Sie dazu auf das Einstellungen-Symbol (Zahnrad) im Fenster links unten in der Anwendung.
Berücksichtigt das Solarkataster die aktuell geltende Einspeisevergütung? Ankerpunkt
Ja, das Solarkataster wird von Geoplex stets aktuell gehalten. Neue Regelungen des Erneuerbare Energien Gesetztes (EEG) und die aktuell geltende Einspeisevergütung werden somit fortlaufend nachgepflegt.
Warum wird der Dachüberstand meines Gebäudes nicht berücksichtigt? Ankerpunkt
Das Solarkataster basiert im Wesentlichen auf einer flugzeuggestützt erfassten Punktwolke und den amtlichen Gebäudegrundrissen.
Da zur Erkennung von Gebäuden in der Punktwolke die amtlichen Gebäudegrundrisse (ALKIS-Gebäude) eingesetzt werden, können wir Dachüberstände leider nicht berücksichtigen.
Kann ich die Aufständerung von Solarmodulen auf meinem Flachdach beeinflussen? Ankerpunkt
Nein, das geht leider nicht. Aktuell werden die Module auf Flachdächern immer Richtung Süden aufgeständert, da diese Variante den höchsten Ertrag pro Kilowattpeak (kWp) verspricht.
Varianten wie eine Aufständerung parallel zur Dachkante oder eine West-/Ost-Aufständerung können aktuell nicht konfiguriert werden.
Warum werden auf meinem Dach maximal 100 kWp Leistung installiert? Ankerpunkt
Anlagen mit einer installierten Leistung von über 100 kWp erhalten keine feste Einspeisevergütung für den eingespeisten Solarstrom. Vielmehr muss die überschüssige Leistung dieser Anlagen über eine sogenannte Direktvermarktungsschnittstelle direkt vermarktet werden.
Da die Einnahmen dieser Anlagen somit schwankend und schwer prognostizierbar sind, wird die Direktvermarktung von Solarstrom im Solarkataster aktuell nicht unterstützt.
Tipp: Wenn Sie Ihr Dach dennoch vollständig belegen möchten, um zum Beispiel die maximal installierbare Leistung in kWp zu ermitteln, können Sie mit den Tools zur manuellen Modulbelegung auch über 100 kWp hinaus belegen. Bitte beachtet Sie, dass die Wirtschaftlichkeitsberechnung in diesem Fall nicht mehr korrekt ist.
Berücksichtigt das Solarkataster die Verschattung von umliegenden Bäumen, Gebäuden und dem Gelände (z.B. Berge)? Ankerpunkt
Ja, zur Berechnung der lokal auf ein Dach einfallenden Einstrahlung wird eine Punktwolke eingesetzt, die die Erdoberfläche in dreidimensionaler Form beschreibt (inkl. Bäume, umstehende Gebäude und Gelände).
Über diese Punktwolke wird der Sonnenverlauf im Tages- und Jahresgang simuliert. Das bedeutet jeder Punkt auf einer Dachseite hat im Ergebnis einen individuellen Einstrahlungswert, der an diesem Punkt im gesamten Jahr erreicht wird.
Für solarthermische Anlagen werden im Solarkataster keine Anschaffungskosten angegeben. Wäre dies möglich? Ankerpunkt
Leider nein. Die Preise von solarthermischen Anlagen sind sehr stark von den lokalen Gegebenheiten im Haus abhängig und weniger standardisiert als bei Photovoltaikanlagen. Vor diesem Hintergrund können wir für solarthermische Anlagen keine realistische Kostenschätzung angeben.
Wie funktioniert die Modulbelegung im Solarkataster? Ankerpunkt
Im Bereich "Ihre Solaranlage" des Solarkatasters werden Optionen für eine automatische und eine manuelle Modulbelegung angeboten. Standardmäßig wird das Dach zunächst automatisch belegt.
Für die automatische Belegung eines Daches werden im rechten oberen Bereich der Anwendung drei Varianten angeboten:
möglichst wirtschaftlich
Bei dieser Variante wird die wirtschaftlichste Modulbelegung gewählt. Die installierbare Leistung ist dabei auf maximal 100 kWp begrenzt und es kommt kein Batteriespeicher zum Einsatz.möglichst große Unabhängigkeit vom Strommarkt (Autarkie)
Dies ist die voreingestellte Belegungsvariante im Solarkataster. Dabei wird die PV-Anlage um ein Speichersystem erweitert und die installierte Modulleistung in kWp auf die Kapazität des Batteriespeichers hin optimiert. Die Modulbelegung wird auf die höchstmögliche Autarkie hin optimiert.alle geeigneten Dachflächen vollständig belegen
Alle geeigneten Dächer werden mit der maximal installierbaren Leistung in kWp belegt.
Für alle automatischen Belegungsvarianten gilt: Anlagen mit einer Leistung von über 100 kWp erhalten keine feste Einspeisevergütung sondern unterliegen den Bestimmungen für die Direktvermarktung von Solarstrom. Die Direktvermarktung von Solarstrom wird im Solarkataster aktuell nicht unterstützt. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Für die manuelle Belegung eines Daches werden links im Kartenbereich der Anwendung verschiedene Tools angeboten:
Module verschieben
(Icon: Kreuz mit Pfeilen) Wählen Sie das Werkzeug aus und bewegen die Maus über die PV-Module. Halten Sie die linke Maustaste gedrückt, um die Module auf dem Dach zu verschieben.Module hinzufügen/entfernen
(Icon: Plus/minus) Wählen Sie das Werkzeug aus und bewegen die Maus über ein PV-Modul. Per Klick auf die linke Maustaste wird das Modul entfernt. Wenn der Mauszeiger auf einem Dachbereich ohne PV-Module ist, wird bei einem Klick auf die linke Maustaste ein neues Modul hinzugefügt. Tipp: Wenn Sie die linke Maustaste gedrückt halten, werden so lange Module hinzugefügt/entfernt bis Sie die linke Maustaste loslassen.Ausrichtung der Module ändern
(horizontal/vertikal; Icon: Rechteck mit Pfeil) Per Klick auf diesen Button wird die Ausrichtung der Module verändert.Leistung der Module ändern
(Icon: 400 Wp) Per Klick auf diesen Button erreichen Sie ein Menü in dem Sie die gewünschte Leistung der verwendeten Module anpassen können.
In Abhängigkeit von Ihren Eingaben werden die Werte im Fenster unten im Kartenbereich automatisch angepasst (Leistung, Ertrag, Kosten). Hier finden Sie auch ein Einstellrädchen. Per Klick auf das Einstellrädchen können Sie die Kosten Ihrer PV-Anlage anpassen.
Renditeberechnung/interner Zinsfuß Ankerpunkt
Zur Berechnung der Rendite im Solarkataster wird der interne Zinsfuß verwendet. Ein interner Zinsfuß einer Investition ist ein Kalkulationszinssatz, bei dessen Verwendung sich ein Kapitalwert von null ergibt. Anders interpretiert ist ein interner Zinsfuß der Zinssatz, bei dessen Verwendung die diskontierten künftigen Zahlungen dem heutigen Preis bzw. der Anfangsinvestition entsprechen. Ist dieser Zinsfuß größer als der Kalkulationszinsfuß, ist die Investition über die Gesamtlaufzeit berechnet wirtschaftlich.
Auswirkungen des internen Zinsfuß bei Verwendung einer Finanzierung
Da der interne Zinsfuß unter Berücksichtigung aller Cashflows (Ein- und Auszahlungen) und ihrer jeweiligen Zeitpunkte berechnet wird, wird es meist dazu führen, dass eine finanzierte Anlage eine höhere Rendite abwirft als eine Anlage, die ohne Eigenkapital finanziert wird. Anstatt der hohen initialen Eigenkapitalleistung zum jetzigen Zeitwert werden nämlich die späteren Zahlungen für den Kredits "abgezinst" oder gemäß des Zeitwertes der Beträge mit in die Berechnung einfließen. Die erhöhte Rendite ergibt sich also aus dem positiven Effekt der Hebelwirkung der Fremdfinanzierung, wenn der gehebelte Teil des investierten Kapitals eine geringere Rendite erfordert, als das Investment selbst erwirtschaftet.